Nach zwei Jahren Pandemiepause trifft sich endlich wieder die feiernde Menge zum 32. Straßenfest in der Erlanger Bismarckstraße am 9. und 10. Juli. Alle Bands treten ohne Gage auf und das Fest wird von gegenwärtigen und ehemaligen Bewohner*Innen des Viertels organisiert. Wie jedes Mal ist es ein Benefizfestival, ein großer Teil des Erlöses geht als Spende an politische und soziale Projekte.
Gespendet wird diesmal u.a. an medico-Projekte im kurdischen Rojava – gegen den kaum beachteten türkischen Angriffskrieg auf die demokratische Selbstverwaltung in Nordostsyrien/Rojava.
Wieder gibt’s ein hervorragendes Landbier aus der fränkischen Schweiz und natürlich allerhand Nichtalkoholisches, Biowein und lecker Essen.
Musikrogramm 2022
Samstag 09. Juli
18:30 Uhr | RAPHAEL KESTLER | Singer/Songwriter
Zwei Drittel seines Lebens steht der zwischen Karpfenweihern im fränkischen Kaff aufgewachsene 29jährige Raphael Kestler nun schon auf der Bühne. Als 10jähriger sang er im Windsbacher Knabenchor. Dann ließ sich das Heimweh nicht mehr ignorieren und, statt auf Welttournee zu gehen, machte er lieber den Angelschein.
Später folgte ein Studium in Klassischem Gesang am Leopold-Mozart-Zentrum in
Augsburg, dazu absolvierte er eine musiktherapeutische Ausbildung an der UDK, Berlin.
Seit 2 Jahren kann man ihn jeden Montag um 17:30 Uhr auf dem Augsburger
Holbeinplatz antreffen, wo er „Augsburg singt“ ins Leben gerufen hat.
Beim Bismarckstraßenfest spielt er ein Set mit Nicolas Schmidt am Piano und Chor (!!) bei einigen Songs.
20:00 Uhr | MISSISSIPPI ISABEL | All-Female-Folkband aus Augsburg
Melancholie, Intimität und Eigenwilligkeit prägen ihre Musik. Alle spielen mehrere Instrumente und kombinieren in den Liedern Kinderklavier, Bratsche, Akkordeon, Glockenspiel, Cello, Ukulele, Percussions, Melodika, Horn, Gitarre und Saxophon. Dadurch kreieren sie einen ungewöhnlichen Sound zwischen Folk, Indie und Pop.
Im Mittelpunkt stehen ehrliche Texte, die unmittelbar aus dem Leben und von persönlichen Erfahrungen erzählen. Mal auf Englisch, mal auf Deutsch, handeln sie von Trennungen, Selbstfindungstrips, komplizierten oder einfachen Freundschaften und Unsterblichkeitsphantasien.
21:30 Uhr | SUPERSKANK | Punk mit SKA mit Jazz mit Rock mit Sprechgesang
2021 – 20 Jahre Superskank
Mit 20 sieht man Scheisse aus. Irgendwie wollen die Arme und Beine nicht zum Rest des Körpers passen, alberne Lachanfälle, Weltschmerz und Liebeskummer lassen vergessen, dass man doch eigentlich gerne erwachsen und reflektiert wirken möchte.
Mit 20 glüht aber auch die Begeisterung. Man träumt von einer besseren Welt und glaubt fest daran alles erreichen zu können. Der erste Iro, die erste Liebe, der erste Rausch. Der Sound von Superskank ist so ein typischer 20-jähriger. Ein rotzfreches Punkrockkid, das wie
bekloppt auf Skamusik herumhüpft. Pubertierend, idealistisch, albern, liebeskrank und voller Energie. Dabei bringen die Herren Marc Mega und Co. den Sound mit der geballten Erfahrung und Power von 20 Jahren Bühne ohne Umschweife ins Ziel. Mitreißend, virtuos und stets perfekt pointiert.
Seit 2001 spielt die Band überall, wo sich die Gelegenheit auf ein kurzweiliges und amüsantes Konzert ergibt. Quer durch die Republik begeisterte die kreative Kampfkapelle in den letzten Jahren ein immer zahlreicher werdendes Publikum.
Musikalisch wandelte sich die Band im Lauf der Jahre weg von einer reinen Offbeat-SKA-Punk-Combo hin zu einer Rockband, die mit deutschen Texten umzugehen weiß, einer Band, die die unterschiedlichen musikalischen Hintergründe ihrer Mitglieder aufgreift und miteinander kombiniert. So treffen bei Superskank die verschiedensten Elemente aufeinander. Da vermischen sich Punk mit SKA mit Jazz mit Rock mit Sprechgesang mit zarten Liebesliedern, lauter Politik und bedingungslosem Entertainment.
Auf Superskank-Konzerten wird geschwitzt, getanzt, gelacht und gewütet.
Sonntag 10. Juli
11:00 Uhr | SEKTFRÜHSTÜCK | auch mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.
11:00 Uhr | KLEZMANIAXX | Klezmer-Brass
Wie die Klezmer-Brassbands der 1920er spielen die Klezmaniaxx eine flotte, tanzbare Interpretation traditioneller Melodien. Dabei wird höchste Feierstimmung geboten: Lieder zum Mitklatschen und vor allem zum Mittanzen. Musik, die aus dem Bauch kommt und direkt in die Füße geht. Ruhig auf dem Platz sitzen bleiben kommt nicht in Frage!
13:00 Uhr | HEIMSPIEL | Singer.Songwriter
Die Heimspiel-Konzertreihe wird über zehn Jahren von Singer/Songwritern aus dem Umfeld des Erlanger Zollhausviertels getragen. Es treten etwa zehn Musiker*innen auf, die jeweils drei Songs spielen. Auch auf dem Erlanger Bismarckstraßenfest wird seit Jahren ein Heimspiel ausgetragen.
14:30 Uhr | NICOLAS SCHMIDT & poetry slam
Nicolas Schmidt liegt seit Jahren mit seinem Alter Ego „Herr Schmied“ mit seinen Schülerinnen im Clinch, mit einer Reihe junger Erlanger Slampoetinnen trägt er hier Texte über Gott* & die Welt vor.
15:00 Uhr | ERLANGER KNEIPENCHOR | trällern im Kneipenlicht
an den Tresen dieser Stadt
16.00 Uhr | LazyFatCat | Akustik Punk&Rock Musik
Wie laut muss man sein um gehört zu werden?
Getreu dem Motto „Ist es zu laut, bist du zu alt“ interpretieren LazyFatCat aus Erlangen Rocksongs neu. Akustisch, aber dennoch tanzbar, mal zum Mitsingen oder einfach nur entspannt genießen.
Eine süffisante Mischung aus bekannten Pop- und Rocksongs und Lieder für Kenner der Punkrockszene. Egal ob jung oder alt, eines ist auf jeden Fall sicher: Klischeehafte, alleinunterhaltende Singersongwriter-Romantik sucht man hier vergebens. Bei LazyFatCat kommen alle auf ihre Kosten.
17:00 Uhr | POINT & DIE SPIELVERDERBER | Odyssee zwischen Lakonie und Kampfgeist
Die Songs, die der Erlanger Gitarrist, Sänger und Songschreiber Peter „Point“ Gruner unablässig aus dem Ärmel schüttelt, machen glücklich: Ohrwurm-Melodien, die niemals glatt klingen, Harmonien, die im Blues und im Jazz wurzeln, vielfältige Grooves zwischen Rhythm & Blues, Rock’n’Roll und Folkrock, Texte, die mit verzweifeltem Optimismus und subtilem Witz von den Zumutungen des Alltags, den Abgründen der Liebe, dem Irrwitz des Menschseins und dem grenzenlosen Hunger nach dem Leben erzählen. Musik, zu der man tanzen, sich wegträumen, die man in sein Leben einbauen kann. Die Spielverderber liefern dazu einen erdigen, atmosphärischen Sound mit großer dynamischer Bandbreite, der durchaus Erinnerungen an The Band, The Kinks, Mink DeVille oder Tom Pettys Heartbreakers heraufbeschwört, dabei aber immer ihr eigener bleibt.
Im April 2021 hat Point sein Soloalbum „Ich hab das Licht gesehen“ veröffentlicht. Und zwar wirklich solo: Corona-gerecht aufgenommen mit einem altmodischen Harddisc-Recorder in seiner WG-Dachkammer im oberfränkischen Heroldsbach im egomanischen One-Man-Band-Verfahren, also jedes Instrument nacheinander, Spur für Spur. Dabei waren die Möglichkeiten schon aufgrund von Points kleinem Zimmer limitiert: Anstatt eines richtigen Schlagzeugs kam eine Snare-Drum, eine mit Reis gefüllte Teedose und ein Schellenkranz zum Einsatz, die Bassdrum imitierte er, indem er mit den Fingern auf den Korpus seiner Gitarre oder auf den Gitarrenkoffer klopfte. Wollte er mehr als eine Stimme, musste er mit sich selbst im Chor singen. Das Ergebnis sind zwölf neue, griffige Songs zwischen Folkrock, Akustik-Pop, Westentaschen-Blues und Flusspiraten-Shanti, die in gewohnt gewitzten, poetischen Texten von einer aus den Fugen geratenen Welt erzählen, von der Sehnsucht nach Nähe und Gemeinschaft, von Verschwörungs-Wahnsinn und fiebernden Träumen von Freiheit, Freundschaft, Liebe und Abenteuer. Ein aus der Not geborenes Album, aber bestimmt keine Verlegenheitslösung.
Point & Die Spielverderber sind: Point . Gitarre, Gesang, Harmonika | Christoph Mautz. Gitarre, Harmonie-Gesang | Johannes Ehrl . Piano, Rhodes, Hammond | Bernie Sauer . Bass | Tim Kalenbach . Schlagzeug
18:30 Uhr | AMBIVIOLENZ | Future Punk aus Nürnberg
Wir schreiben den Lenz 2018. Eine neue band formiert sich im Spannungsfeld von Institutionen und autonomen Kulturorten. Ihre Live-Shows sind von Anfang an verhaltensauffällig. Doch was für Musik machen die eigentlich? Die Antwort hierauf kann nur ambivalent ausfallen, den der Sound der 4 Künstler:innen mäandert von einem Stück zum anderen zwischen mehreren sogenannten Genres. Die Schnittmenge hieraus könnte die Zuhöerer:innenschaft als Power- bzw. Noise Pop labeln, sofern sie Wert auf solche Bezeichnungen legt.Die Band definiert sich als genrefluid und musikalisch omnivor. Trifft man sie in einer Jurte oder einem Krater, lassen sie kein Tanzbein ungeschwungen. Beim Akustikkonzert in der Kirche hingegen wird mit viel Pathos Billy Idols „Weiße Hochzeit“ zelebriert. Auf Italiens größter Kunstmesse kollaborierten sie mit internationalen Sound Artists und nutzen industrielle Objekte als klangliche Ergänzung wie einst die Einstürzenden Neubauten. Dreh- und Angelpunkt der Shows sind dabei der treibende Sound und die Darbietung der Texte, welche zwischen Datda und existenziellen Themen wie Erdanziehung, Herzschmerz, Angst und Allmachtsphantasien changieren.
20:00 Uhr | CRAWLERS FROM VENUS | DAVID BOWIE TRIBUTE BAND
VON ZIGGY STARDUST BIS LET’S DANCE – Die Crawlers haben es sich zur Aufgabe gemacht, das musikalische Erbe des genialen Künstlers David Bowie fortzuführen. Seine großen Hits aber auch seine Liebhaberstücke auf die Bühne zu bringen. Die Tribute-Band aus dem Einzugsgebiet Nürnberg-Erlangen-Altdorf besteht aus Hannes Welsner (Bread & Butter), Oliver Spieß (Dillberg), Rolf Scharrer (Dillberg), Alfred Deutinger (Strange Days), Stephan „Zico“ Ziegler, Robert Holzmann (Sidewinder), Mila Fischer (Dr. Rabe) und Alicia Madlangbayan.
21:30 Uhr | HOT KLUB | get ready for some New Orleans Funk & Soul
Der Hot Klub ist zurück. die Nürnberger Kult-New-Orleans-Funk-Band aus den 2000er
Jahren wurde wieder zum Leben erweckt. Die Idee zum Hot Klub kam Dirk Hess, dem Gründer und Sänger, natürlich in New Orleans.
Beim Joggen durch das French Quarter hörte er die Klänge einer jammenden Brass Band
und sofort waren die guten Vorsätze „Sport und danach gesund frühstücken“ vergessen und wurden rasch durch Musik, Tanzen und ein kühles Bier ersetzt. Der Jam in dem kleinen Plattenladen entwickelte sich in verwirrender Weise und so war es bereits Abend, als Dirk den Laden wieder verließ, mit dem festen Vorsatz diesen Eindruck in Nürnberg weiter zu verarbeiten. Gedacht, getan.. Dirk fand in seiner Heimatstadt Nürnberg auf Anhieb einige Musiker, die sofort verstanden haben, worum es ihm in der New Orleans Musik geht. Seine Musikerkollegen in New Orleans zweifelten noch an dem Vorhaben, und sagten, man würde in Deutschland keine Musiker finden, die so grooven könnten. Doch sie hatten keine Ahnung von der talentierten Nürnberger Musikszene. Und so schrieb selbst ein Ben Jaffe, Inhaber von der Preservation Hall – der Musik-Institution in New Orleans – , als er das Demo erhielt: „Congratulations on the recordings. New Orleans misses you!!!“
Doch die Nürnberger blieben und bleiben in der Heimat, improvisieren sich durch die Second Line Musik, packen die Tradition der New Orleans Brass Bands in neue Gewänder und in eigene Songs, scheren sich nicht um weiß oder schwarz, Jazz oder Pop und schicken das Publikum lieber mal auf die Tanzfläche.
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